Als ich heute morgen aufgestanden bin und nach draussen schaute war für mich eins klar:
so tief wie der Nebel hängt, sollte ich das Nebelmeer bereits bei uns im Solothurner Jura zu sehen sein. Kurzentschlossen packte ich meine Kamera, Stativ und Filter ein und machte ich mich auf den Weg. Für ein Sonnenaufgangsfoto war es eh viel zu spät und somit konnte ich mir Zeit nehmen einen neuen Spot zu suchen.
Ich fuhr auf die erste Jurakette hoch und verliess oben angekommen das Auto. Ich machte mich auf die Suche nach einem schönen Aussichtspunkt wo ich nicht gestört werde und welcher mir einen tollen Blick ins Mittelland, oder in diesem Fall auf die Nebeldecke bot.
Nach einer Weile habe ich dann auch eine Stelle gefunden, die ich für geeignet hielt und ich begann die Kamera aufzustellen und genoss dabei wärmende Sonne. Unter der Nebeldecke war es deutlich kälter! Ich begann danach auch gleich zu fotografieren. Das Mittelland war komplett mit Nebel bedeckt und es war sogar mit dem Weitwinkelobjektiv nicht möglich, die ganze Szenerie aufzunehmen. Ich versuchte also ein Panorama zu erstellen, indem ich die Kamera auf dem Stativ schwenkte und einzelne Fotos aufnahm, die ich dann später auf dem Rechner verbinden würde.
Ich zeige Euch hier aber nur eines dieser vielen Panorama-Aufnahmen denn das Ergebnis auf dem Computer war wirklich sehr enttäuschend. Meine Erkenntnis: Ein Panorama mit Vorder- und Hintergrund ist nur mit einem richtigen Panorama-Adapter möglich. Dieser ist leider in meinem Equipment nicht enthalten 🙁
Während ich fotografierte und mit den Einstellungen spielte kam mir ein ehemaliger Arbeitskollege in den Sinn, den ich leider viel zu selten sehe. Spontan zog ich mein Handy aus der Hosentasche, ruf ihn an und fragte ihn, ob er nicht Interesse habe, heute Nachmittag nochmals dort hochzufahren um mit mir den Sonnenuntergang zu fotografieren. Zu meiner Freude hat er sofort zugesagt.
An dieser Stelle muss ich erwähnen, dass er selbst ein passionierter Fotograf ist und über ein enorm hohes Wissen verfügt. Er hat mir in den Mittagspausen oft geduldig Tipps und Ratschläge gegeben, wie die Kamera in bestimmten Situationen einzustellen ist und mit welchen Hilfsmitteln die Resultate verbessert werden können. Er hat mich sozusagen mit dem Fotografie-Fieber angesteckt.
Nach einer Weile packte ich meine Ausrüstung zusammen, verliess den Aussichtsberg und fuhr wieder talwärts. Ich wählte für den Rückweg allerdings eine andere Route und fuhr durch einen herrlichen Wald. Der Lag noch im Schatten und alle Bäume waren komplett mit Frost eingedeckt. Ein wirklich herrlicher Anblick. Natürlich konnte ich nicht anders, hielt an und schoss noch das eine oder andere Foto. Wäre schade gewesen, hätte ich das nicht gemacht.
Ich fuhr heute Nachmittag zum Treffpunkt. Mein Freund wartete bereits und lud dann seine Ausrüstung in mein Auto. Danach gings nochmals auf den Berg hoch. Oben angekommen machten wir uns dann auf den Weg zum erkundeten Spot und begannen uns langsam einzurichten. Zeit hatten wir genug und die nutzten wir um ein bisschen über die alten Zeiten zu quatschen und natürlich um zu fachsimpeln. Langsam aber sicher schritt die Sonne voran Richtung Horizont und die Verschlussgeräusche unserer Kameras waren fast ununterbrochen zu hören.
Ich spielte erneut mit den Einstellungen und testete verschiedene Filterkombinationen aus. Langsam musste ich mich beeilen, die Sonne würde bald hinter dem Horizont verschwinden. Die Vorschaubilder auf der Kamera waren aber vielversprechend.
Als dann die Sonne unter ging wurde es sehr schnell kalt und wir begannen die Stative und Kameras in die Taschen zu verstauen. Zudem wurde es schnell dunkel und wir mussten uns beeilen den Wald noch im letzten Dämmerungslicht zu durchwandern.
Unten im Tal verabschiedeten wir uns mit dem Plan, so eine Fotosession bald zu wiederholen.
Soeben habe ich die Fotos ausgewertet und eines der schönsten gleich mal hochgeladen. Ich hoffe Euch gefällt es genau so gut wie mir?